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DIN-EN ISO 9001
Wenn wir bei HAHN Licht über Maste und Leuchten sprechen, sprechen wir selten über reine Funktion. Wir sprechen über Haltung. Über das Verhältnis von Linie, Raum und Licht. Über die Frage, wie etwas trägt – physisch, aber auch gestalterisch.
In vielen unserer Maste lebt ein Prinzip, das Jahrhunderte alt ist und doch unverändert aktuell bleibt: das Prinzip der Bündelung.
Es stammt aus der Architektur der Gotik. Dort suchte man nach einer Form, die nicht mehr nur Gewicht trug, sondern Leichtigkeit sichtbar machte. Der Bündelpfeiler war diese Lösung – eine vertikale Komposition aus mehreren Rundstäben, die gemeinsam das Gewölbe stützten.
Was damals als Steinmetzkunst begann, ist heute Teil unserer Mastgestaltung:
Mehrgliedrige Schäfte, feine Vertikalprofile, segmentierte Füße und Köpfe, die den Blick leiten und dem Stadtraum eine ruhige Ordnung geben.
Unsere Arbeit bei HAHN Licht ist eine Fortsetzung dieser Idee. Wir bauen nicht einfach Maste – wir gestalten vertikale Linien, die Raum, Maß und Atmosphäre miteinander verbinden.
Der Bündelpfeiler gehört zu den großen Erfindungen der Baukunst. Er löste den massiven, blockhaften Pfeiler der Romanik ab und ersetzte Schwere durch Struktur. Mehrere schlanke Rundstäbe umfassten einen Kern – jede Linie sichtbar, jedes Profil lesbar, jede Bewegung aufwärts gerichtet.
So entstand ein Pfeiler, der nicht mehr nur trug, sondern erzählte: von Richtung, Kraft und Licht.
In Kathedralen wie Chartres, Reims oder Köln wurden diese Pfeiler zum Rückgrat einer neuen Architektur. Sie ließen Licht durch, lenkten Schatten, führten den Blick. Der Raum wurde zur Bewegung, nicht mehr zur Masse. Er wuchs, ohne zu drücken. Er leuchtete, ohne zu brennen.
„Im Bündelpfeiler verwandelt sich Gewicht in Richtung.“
— anonyme Bauhüttenregel, um 1250
Dieser Gedanke – dass Struktur Schönheit hervorbringt – ist es, der auch heute viele unserer Mastformen prägt.
Ein Mast, der sich nach oben verjüngt, der feine Stäbe oder ornamentale Gliederungen zeigt, folgt derselben Logik: Stärke durch Rhythmus, Eleganz durch Gliederung.
Vertikale Formen sind tief in unserer Wahrnehmung verankert. Sie bedeuten Stabilität, Orientierung, Aufrichtung.
In der Gotik wurde die Vertikale zur geistigen Linie – sie führte den Blick hinauf, lenkte den Körper, schuf Maßstäblichkeit.
Heute, in einer Stadtlandschaft aus Glas und Asphalt, übernehmen unsere Maste diese Funktion neu. Sie sind Orientierungspunkte, Rhythmusträger und emotionale Wegweiser zugleich.
Das Prinzip in Kürze:
• Vertikale Linien gliedern Raum und geben Richtung.
• Wiederholung schafft Ruhe und visuelle Ordnung.
• Licht entlang dieser Linien erzeugt Orientierung und Sicherheit.
Bei HAHN Licht übertragen wir diese architektonische Ordnung in Metall und Licht. Unsere Maste sind bewusst gegliedert – in Fuß, Schaft und Kopfzone. Jeder Teil erfüllt eine technische Aufgabe, aber auch eine gestalterische. So entsteht eine sichtbare Struktur, die dem Raum Rhythmus gibt, ohne ihn zu dominieren.
In historischen Straßen, auf Promenaden oder in Parkanlagen erzeugt dieser Rhythmus eine Wirkung, die man eher spürt als sieht: eine leise, vertikale Melodie aus Material und Licht.
Wer unsere klassischen Stadtmasten betrachtet, erkennt oft, wie eng unsere Entwürfe mit der Idee des Bündelpfeilers verwandt sind. Dort, wo die Gotik mehrere Rundstäbe zu einem Pfeiler bündelte, arbeiten wir heute mit feinen Profilierungen, Segmentierungen und abgestuften Fußformen. Diese Details sind kein Ornament, sondern Statik, Rhythmus, Haltung.
Viele unserer Maste – ob für Altstadtbeleuchtungen, Parks oder repräsentative Plätze – folgen diesem Grundgedanken:
Der Mast wächst aus einer starken Basis heraus, verjüngt sich nach oben, leitet den Blick in die Höhe und schließt mit einer Leuchtenform, die das Licht trägt wie eine Krone. Das ist keine Zitatarchitektur, sondern Übersetzung: ein Dialog zwischen dem Denken der Bauhütten und der Präzision moderner Metallverarbeitung.
Unsere Werkstätten arbeiten mit Gusstechnik, Schweißverfahren und CNC-gefrästen Profilen, die diese vertikale Spannung sichtbar machen. So entsteht in jedem Mast eine kleine architektonische Bewegung – vom Sockel bis zum Lichtpunkt.
Und genau darin liegt seine Anmutung: Er wirkt stabil, aber nie schwer; monumental, aber nie laut.
„Was im Stein gebündelt war, findet heute im Licht seine Ordnung.“
— Werkstattnotiz HAHN Licht
In der Gotik war das Ziel jeder architektonischen Linie das Licht. Das Gewölbe war nicht bloß Dach, sondern Trichter für Helligkeit. Heute hat sich das Material geändert – doch die Idee ist geblieben: Licht führt Raum.
Unsere Maste übernehmen die Rolle der alten Pfeiler. Sie tragen kein Gewölbe, sondern Lichtpunkte. Doch sie erfüllen denselben Zweck – sie strukturieren, leiten, rhythmisieren. In einer Reihe gesetzt, bilden sie eine moderne Kolonnade. Sie definieren Wege, betonen Achsen, schaffen Tiefe in der Dunkelheit.
Beispiel:
Wenn entlang einer Allee klassische Gussmasten von HAHN Licht stehen, entstehen optische Bögen aus Licht. Jede Leuchte scheint eine Linie fortzuführen, jede Form antwortet der nächsten. So wie einst Pfeiler die Höhe gliederten, gliedert heute das Licht den Stadtraum.
Das ist der eigentliche Fortschritt: Wo früher der Stein das Licht trug, trägt heute das Licht die Form.
Und in diesem Wechsel liegt jene poetische Spannung, die unsere Arbeit bestimmt.
Technisches Licht kann alles: Es ist hell, effizient, steuerbar. Aber ohne Maß und Form bleibt es seelenlos.
Erst wenn Struktur und Emotion zusammenfinden, entsteht Atmosphäre. Vertikale Ordnung – ob in Architektur oder Beleuchtung – erzeugt Geborgenheit.
Ein Platz mit rhythmisch gesetzten Leuchten wirkt ruhig und geordnet, ein Weg mit klar gegliederten Masten vermittelt Sicherheit. Das Auge liest Linien, bevor es Licht erkennt. So entsteht Orientierung, noch bevor das Bewusstsein sie sucht.
Wir bei HAHN Licht betrachten diese psychologische Ebene als zentralen Teil unserer Gestaltung.
Ein Mast kann einen Raum fassen, eine Straße lenken oder einen Platz in Szene setzen – aber er soll immer auch das Gefühl von Ruhe und Würde vermitteln.
Deshalb sind unsere Formen nie beliebig: Jede Profilierung, jeder Zierbund, jeder Übergang zwischen Fuß und Schaft folgt einer inneren Logik, die aus dem Denken der alten Bauhütten stammt.
Unsere Aufgabe ist es, diese Ordnung in die Gegenwart zu übersetzen – in Material, das beständig ist, und in Licht, das bleibt.
Als im 19. Jahrhundert Eisen den Stein ersetzte, fand das Prinzip der Bündelung neue Ausdrucksformen. Brücken, Bahnhöfe und Markthallen übernahmen die Idee des rhythmischen Tragens. Die Pfeiler wurden schlanker, das Material härter, die Formen industrieller – doch das Grundmuster blieb: Struktur als Ausdruck von Ordnung.
Unsere Maste sind Kinder dieser Tradition.
Gusseisen, Aluminium und Stahl erlauben uns, mit feinsten Linien zu arbeiten, mit Übergängen, die fast architektonisch wirken.
Viele Modelle greifen Elemente dieser Geschichte auf – mehrgliedrige Schäfte, gestufte Sockel, profilierte Übergänge. Sie wirken modern, doch sie sprechen die Sprache der Geschichte. HAHN Licht steht in dieser Kontinuität.
Wir glauben daran, dass jede technische Lösung eine kulturelle Dimension hat – dass Licht, Form und Raum nicht getrennt gedacht werden dürfen.
So entsteht aus jedem Mast ein Stück Stadtarchitektur – präzise gefertigt, handwerklich ausbalanciert, kulturell verankert.
Der Bündelpfeiler war mehr als ein Pfeiler. Er war ein Symbol für das Zusammenspiel vieler Kräfte.
Genau das ist auch heute unsere Aufgabe.
Unsere Leuchten bündeln nicht Stein, sondern Licht. Unsere Maste tragen nicht Gewölbe, sondern Atmosphäre.
Aber die Idee bleibt dieselbe: Aus Einzelteilen entsteht ein Ganzes, das mehr ist als die Summe seiner Funktionen.
In diesem Denken entstehen unsere Produkte – klare Linien, ausgewogene Proportionen, feine Gliederungen. Sie folgen einer inneren Ordnung, die weder Mode noch Zufall ist, sondern Überzeugung: Licht gestaltet Raum.
Unsere Maste stehen in Straßen, an Uferpromenaden, auf Plätzen – dort, wo Orientierung, Sicherheit und Schönheit zusammenkommen.
Und wenn sie leuchten, erzählen sie leise von einer Zeit, in der die Form noch Haltung war – und Licht ein Zeichen von Kultur.
Das Prinzip lebt in der Art, wie wir unsere Maste gliedern und aufbauen. Viele Modelle bestehen aus mehrfach abgestuften Zonen – einer kräftigen Basis, einem rhythmisch profilierten Schaft und einer eleganten Kopfpartie, die sich nach oben öffnet. Diese vertikale Ordnung erinnert an die Gliederung der gotischen Pfeilerbündel: Jede Linie hat Funktion, jede Form führt den Blick. So entsteht eine klare Struktur, die technische Stabilität und visuelle Ruhe miteinander verbindet.
Weil sie zeigt, dass Tragfähigkeit und Leichtigkeit kein Widerspruch sind. Der Bündelpfeiler hat bewiesen, dass Statik sichtbar, ja sogar schön sein kann. Dieses Denken prägt unser Verständnis von Mastgestaltung bis heute. Wir übertragen es in Metall und Licht: Linien, die tragen und zugleich führen; Formen, die Struktur zeigen, ohne sich aufzudrängen. So entsteht Lichtarchitektur, die nicht nur beleuchtet, sondern den Stadtraum formt.
Wir arbeiten mit modernen Fertigungsprozessen – von Gusstechnik bis CNC-Fräsen – und kombinieren sie mit traditionellen Proportionen und Profilierungen. Unsere Oberflächen werden pulverbeschichtet, um historische Farben mit heutiger Haltbarkeit zu verbinden. Jede Leuchte, jeder Mast entsteht aus dem Gedanken heraus, dass Form und Funktion ein kulturelles Ganzes bilden. So entsteht eine Beleuchtung, die Vergangenheit respektiert und Gegenwart gestaltet – in einer Sprache aus Licht, Material und Maß.
Keine Quellen vorhanden
Bündelpfeiler, Dreiviertelsäulen, Pfeiler, Architektur, Gotik, Hochgotik, Rundstäbe, gotisch, Gewölberippen, Kreuzrippen, Säulchen, Kathedrale, Baustil, Baukunst, spätromanisch, Gewölbe